Tagtäglich sollen Führungskräfte ihre Mitarbeiter motivieren. Gleichzeitig sollen ständig mehr Aufgaben erfüllt und Projekte immer schneller abgewickelt werden. Der Stresspegel steigt – bei Mitarbeitern und Vorgesetzten. Dabei wird die eigentliche Kernaufgabe von Führung zur großen Herausforderung. Sich um Mitarbeiter zu kümmern und sie so leistungsfähig zu erhalten, wird zur Nebensache. Dabei ist genau dies Grundlage für hohe Mitarbeiterzufriedenheit, die auch entscheidend zur Prävention stressbedingter Erkrankungen gehört.

Seit Jahren klagen die Krankenkassen über steigende Zahlen bei Krankentagen und Krankheitsdauergrund. Häufig werden psychische Erkrankungen als Hintergrund erkannt: Immer mehr Versicherte sind gefangen in einer „Erschöpfungsspirale“. Um die kontraproduktive Entwicklung zu stoppen, ist konstruktive Führung gefragt.

Eindeutig und hinreichend untersucht ist der Einfluss von Führungskräften auf Leistungsfähigkeit und Zahl der Anwesenheitstage ihrer Mitarbeiter. Bereits 2012 zeigte der „Stressreport Deutschland“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin einen klaren Zusammenhang zwischen gesundheitsförderlicher Führung und seelischer Gesundheit. Mit einfachen Mitteln hat jeder Vorgesetzte die Möglichkeit, den psychischen Zustand, das soziale Gefüge und die Gesundheitsförderung im Unternehmen aktiv zu fördern. Gewinner sind am Ende alle Beteiligten. In zahlreichen erfolgreichen Unternehmen ist „Gesundes Führen“ bereits fester Bestandteil eines solide aufgebauten betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Die Auswirkungen von Führung auf die Mitarbeiter

Die Folgen sind messbar. Bei einem Wechsel des Vorgesetzten kann die Zahl der Krankheitstage steigen oder sinken. Bemerkbar wirkt sich das auch auf Motivation und Produktivität aus. Bei negativer Entwicklung erhöht sich langfristig die Fluktuation, einige Mitarbeiter werden zu Langzeitkranken. Mit regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen oder 360-Grad-Feedback für Führungskräfte lässt sich das frühzeitig erkennen. Dann muss umgesteuert werden. Denn nur ein gut umgesetzter gesunder Führungsstil führt zu einer hochmotivierten, zufriedenen und damit auch leistungsfähigen Belegschaft.

„Je häufiger die Unterstützung von Vorgesetzten erfolgt, desto geringer ist die Anzahl von gesundheitlichen Beschwerden.“
(Stressreport 2012- Die wichtigsten Ergebnisse, S.2, Januar 2013, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund)

Führungskraft als Vorbild

Mit gutem Beispiel sollten Vorgesetzte eine gesunde „Selbstführung“ vorleben. Entwickeln Sie ein Gespür für ihr eigenes Stresslevel und das ihrer Mitarbeiter, um frühzeitig agieren zu können. Halten sie selbst Ruheund Pausenzeiten ein. Dazu gehört auch der Umgang mit Emails oder der Erreichbarkeit per Handy. Ständig online oder erreichbar zu sein, hat wenig mit Entspannung, Abschalten und einer gesunden Selbstführung zu tun. Eine Email die noch am späten Abend oder Wochenende geschrieben wird, erzielt eine eindeutige Wirkung auf Mitarbeiter oder auch auf Kunden. Werden sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Diese kann sich weiter über einen gesunden Ernährungs- oder Bewegungsstil ausdehnen, wenn es zu ihnen passt. In Meetings können sie statt der häufig anzutreffenden Kekse oder Kuchen auf gesündere Alternativen zurückgreifen oder zur bewegten Pause einladen. Das können Dehnungsübungen sein oder einfach nur ein paar Schritte an der frischen Luft.


Anzeichen für einen
krankmachenden Führungsstil:

  • ständige Ironie
  • Anschreien
  • Bloßstellen vor anderen Kollegen
  • Vorenthalten von
  • Informationen
  • Kontrollwahn
  • Fokussierung auf Defizite

Die TOP 5 für einen gesunden Führungsstil

  1. Sie zeigen echtes Interesse an
    ihren Mitarbeitern, bauen aktiv Kontakt
    auf und sind für ihre Mitarbeiter
    wichtiger Ansprechpartner
    – in guten wie in schlechten Zeiten.
  2. Sie gehen freundlich und
    respektvoll mit ihren
    Mitarbeitern um – mit jedem
    Mitarbeiter ohne Ausnahmen
  3. Sie geben dauerhaft und
    regelmäßig Anerkennung –
    auch kleine Fortschritte
    und Entwicklungen dürfen gelobt werden
  4. Sie verteilen Aufgaben,
    die zu den Fähigkeiten der Mitarbeiter passt
    – Entwicklungsfelder und Ziele
    ihrer Mitarbeiter sollten berücksichtigt werden
  5. Sie sorgen für Klarheit und
    Transparenz – verteilen klare Aufgabenstellungen
    und machen nur Zusagen,
    die sie halten können

 

Welche Möglichkeiten es in diesem Bereich gibt und wie Unternehmen das betriebliche Gesundheitsmanagement in ihre bestehenden Firmenprozesse einbinden können, erfahren Arbeitgeber unter bgm-hazzan.de.

Dr. Safi Hazzan

http://mitunsgesund.info/gesund-fuhren-mitarbeiter-inspiriert-fuhren-ohne-auszubrennen/