Gegen 35% der Beschäftigten in der Schweiz leiden unter chronischem Stress, 4% sind bereits in einem Burnout. Dies sind die Fakten der neusten Stressstudie, die das Staatsekretariat für Wirtschaft SECO 2010 veröffentlicht hat. Seit 2003 ist der Trend ansteigend.

Was führt zu einem Burnout?

Fehlende Entspannung und Stress. Wir haben immer mehr Informationen und zugleich immer weniger Zeit, sie zu verarbeiten. Heute wird die ständige Bereitschaft zum Kommunizieren erwartet, über E-Mail, SMS oder Handy. Man ist ständig auf Empfang. Es fehlt die Zeit in Ruhe nachzudenken, ist immer im Funktionszustand. Schlafprobleme nehmen zu mit Schwierigkeiten einzuschlafen und die Tiefschlafphasen zu erreichen, die zur Entspannung notwendig sind damit der Körper die Immunbotenstoffe produzieren kann, die den Körper vor Krankheiten schützen. Der dazu kommende Bewegungsmangel sowie eine unausgewogene Ernährung verhindern den Selbstreinigungsprozess des Körpers, der beim Burnout gestört ist.

Gibt es Berufsgruppen die besonders gefährdet sind?

Früher war das Erschöpfungssyndrom ein Phänomen bei den helfenden Berufen wie Lehrer/-innen, Sozialarbeiter/-innen, Krankenschwestern/-pflegern und Aertzen/-innen. Heute trifft es alle Berufe und Branchen. Der Auslöser ist nicht ein zu viel an Arbeit, sondern oft die zu grosse Diskrepanz zwischen den Zielen, unabhängig davon ob sie vorgegeben sind oder selbst gesetzt werden, und den individuell vorhandenen Ressourcen um diese auch erreichen zu können. Wer in seinem Job keine Ergebnisse erzielt, aber von Umständen abhängig ist, die er nicht beeinflussen kann, gerät in eine Sinnkrise, kann keine Erfüllung finden weil auch die Energiebilanz nicht mehr stimmt. Nicht die Work-Life-Balance ist entscheidend sondern vielmehr die Energiebilanz. Das bedeutet das so viel an Energie die in die Arbeit hinein gegeben wird durch das Erlebnis der Erfüllung, der sinnhaften Tätigkeit auch wieder zurückkommt. Wenn die Energiebilanz stimmt und in der Balance ist, dann hat die Menge an Arbeit bzw. Arbeitsstunden eine untergeordnete Bedeutung. Burnout entwickelt sich immer im Kontext der Arbeit und hat, im Gegensatz zur Depression, keine genetische Komponente.

Gibt es Warnsignale?

Die Entwicklung eines Burnouts ist ein schleichender Prozess der sich typischerweise durch folgende Warnsignale bemerkbar macht:

Konzentrationsprobleme: Es fällt schwerer, nachzudenken und die normalen Leistungen zu erbringen. In der Kommunikation häufen sich Missverständnisse

Schlafstörungen: Langes Wachliegen vor dem Einschlafen oder häufige Schlafunterbrechungen verhindern nächtliche Erholung.

Störung des Denk- und Erinnerungsvermögens: Für Momente kann es schwarz vor den Augen werden. Zur Erinnerungslücken kommen kleine Aussetzer im Denken.

Emotionale Instabilität: Die Gefühle sind schlecht zu kontrollieren. Sie schwanken zwischen Weinen und plötzlichen Wutausbrüchen.

Verspannungsschmerzen: Körperliche Beschwerden häufen sich, z.B. Herzrasen, Bluthochdruck und Muskelverspannungen im Rücken und Nacken.

Fehlleistungen: Die zur Verfügung stehende Zeit reicht nicht mehr aus. Leistungen sind nur mit extremen Anstrengungen möglich. Immer öfter passieren Fehler.

Gedanken kreisen: Es fällt schwer, Entscheidungen zu treffen, der Kopf fühlt sich leer an, Routine ist noch möglich, aber kein produktives Denken mehr.

Regeneration ist nicht mehr möglich: In der Endphase, im manifesten Burnout, ist jede Aktivität mühsam. Der Schlaf ist stark gestört. Zu Schweissausbrüchen können Tinitus (Hörsturz) und Brechreiz kommen.

Was kann man tun, wenn man diese Warnzeichen bei sich selbst bemerkt?

Unbedingt reagieren, einen Tankstellenstopp machen. Bewegen Sie sich in der Natur und stellen Sie sich folgende 5 Fragen:

  • Was ist mit meinem Körper los?
  • Wie zufrieden bin ich mit meinem Beziehungsleben?
  • Was läuft am Arbeitsplatz gut und was müsste ich verändern?
  • Habe ich überhaupt freie Zeit oder muss ich mir mehr Musse verschaffen?
  • Wann habe ich das letzte Mal ein Ereigniss mit allen Sinnen genossen?

Wenn es gelingt in diesen Lebensthemen wieder eine Balance zu erreichen und Energie aufzubauen, ist es möglich, bezugnehmend auf das Bild der Verkehrsampel, sich aus dem orangen Bereich des Burnouts wieder zu befreien. Am besten suchen Sie sich einen Coach, der in Neuroimaginationscoaching ausgebildet ist, siehe: http://neuroimagination.de und Ihnen helfen kann Ihre Stresskompetenz zu optimieren. Als Ratgeber empfehle ich das Buch von Horst Kraemer, „Soforthilfe bei Stress und Burnout – Das Praxisbuch“. München 2012 zu lesen.

Auf meine Website: www.hwyssling.ch finden Sie unter „Beratung und Coaching“ einen Kurztest zur Burnout-Messung.